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Kritik über Herrn Raecke's Interpretation von Heinrich Heine: "Deutschland ein Wintermärchen"

aus: DIE RHEINPFALZ vom 7.10.2003

"In ihrer Prägnanz und Ihrem Witz, ist Heines Versepos noch heute von größter Wirkung. Raecke hat sie adäquat umgesetzt, als Komponist, Sänger, Darsteller und Pianist in einer Person. Bei der Ausgestaltung von Heines Poesie bedient er sich aller Formen abendländischer Musikkultur: Rezitativ und Arie, literarisches und – vor allem – Kabarettchanson, das romantische Kunstlied klingt an und der Weillsche Songstil, Märsche und Volkslieder werden parodiert. Raecke beschränkt sich dabei keineswegs auf’s bloße Singen und Rezitieren, er agiert auch als Darsteller, marschiert bei einem Spottlied aufs Militär, begibt sich bei einem Schlaflied mit Kopfkissen ins Innere des Flügels. Auf diesem klangerweiterten, sprich: mit allerhand Schrauben und Ähnlichem präparierten Flügel erzeugt Raecke nebst den angestammten auch Gamelan – und Trommelklänge, Donnern, Pfeifen und Heulen. Eine überaus spannende, ebenso unterhaltsame Aufführung und nach einheiliger Auffassung des Publikums das Beste, was Hans-Karsten Raecke je gemacht hat".